„Unsere Kinderhospizarbeit ist eher eine Lebensbegleitung“, strahlt Britta Kemper. Die Koordinatorin des Ambulanten Kinderhospizdienstes in Osnabrück macht einen durch und durch optimistischen Eindruck. Und das liegt nicht nur am Anlass: Sie ist nach Sassenberg gekommen, um eine Spende in Höhe von 1000 Euro in Empfang zu nehmen, die der Bastelkreis ihrer Organisation aus den Verkaufserlösen des vergangenen Jahres zugedacht hat. 600 Euro gingen an den Förderkreis und 850 Euro spendet der Kreis für lokale Zwecke.
Die ambulante Arbeit des Kinderhospizdienstes unterscheidet sich von der klassischen Hospizarbeit. „Wir gehen in die Familien rein“, erzählt Kemper. Dabei sind die Begleitungen oft langjährig. Der Dienst besteht seit sieben Jahren, und es gibt Familien, die von Anfang an dabei sind. „Wir sind in den guten Zeiten da, genauso wie in Krisen, bei Sterben, Tod und Trauer“. Dabei finde die Trauer in den betroffenen Familien oft vorgezogen statt, mit jeder Fähigkeit, die ein betroffenes Kind durch seine Krankheit wieder verliere.
Der Kinderhospizdienst betreut derzeit mit 47 Ehrenamtlichen 21 Familien im Landkreis Osnabrück. Regelmäßig bietet der Verein Schulungen für neue Ehrenamtliche an – ein halbes Jahr dauern die.
Jeweils zwei Ehrenamtliche betreuen eine Familie im Tandem. Sie schenken Zeit an die ganze Familie, oft zunächst den Geschwisterkindern, dann aber auch den Eltern für entlastende Gespräche. Maximal vier Stunden soll jede pro Woche in der Familie sein. „Hospiz, das war ursprünglich eine Herberge, in der man sich auf seiner Wanderung ausruhen kann“, sagt Kemper, „und so verstehen wir auch unsere Arbeit“.
Zwei hauptamtliche Koordinatorinnen beraten betroffene Familien über weitere Hilfen. So haben sie etwa das Recht, 28 Tage pro Jahr ein stationäres Kinderhospiz als Entlastung in Anspruch zu nehmen. Die Arbeit des Vereins beruht zum weitaus überwiegenden Teil auf Spenden. (UvB)